Süßkirsche, Zwergform ‘Burlat’ (GISELA5) — frühe Klassik in kompakter Ausführung
‘Burlat’ zählt zu den bekanntesten früh reifenden Süßkirschen, seit Jahrzehnten in ganz Europa wegen ihres Dessertgeschmacks und der zuverlässigen Erträge geschätzt. Ihre Karriere begann in Frankreich, von wo sie rasch in Erwerbsanlagen und Hausgärten Mittel- und Südeuropas gelangte und später auch in nördlichere Regionen, wo sie zu den ersten Sorten der Saison gehört. Die Zwergform, veredelt auf der Unterlage GISELA5, bewahrt alle Vorzüge der Muttersorte und verbindet sie mit reduziertem Wuchs sowie sehr frühem Ertragsbeginn. Damit ist sie ideal für kleine Gärten, Wochenendgrundstücke und für die Kultur in größeren Gefäßen auf der Terrasse. Charakteristisch sind die dunkelroten, breit-herzförmigen Früchte mit süßem, sehr saftigem Fruchtfleisch – ein Maßstab unter den frühen Dessertkirschen.
Wichtigste Vorzüge der Sorte
- Sehr frühe Reife;
- Große, breit-herzförmige Früchte;
- Süßer, saftiger Dessertgeschmack;
- Kompakter Wuchs (ca. 2–3 m);
- Einfache Pflege und Ernte ohne Leiter;
- Geeignet für kleine Gärten und große Kübel;
Baumbeschreibung — harmonischer Wuchs, geringe Größe und schneller Start
Die Zwergform ‘Burlat’ auf GISELA5 wächst moderat und bildet eine elegante, leicht kugelige Krone. Sie erreicht gewöhnlich 2–3 m, was Pflege und Ernte deutlich erleichtert. Die Triebe verzweigen sich gut und setzen rasch fruchttragende Kurztriebe an, wodurch der Baum früh und gleichmäßig trägt. GISELA5 begrenzt den Wuchs und beschleunigt den Ertragsbeginn — erste Ernten gelingen oft bereits im 2. Jahr, die volle Ertragsleistung folgt nach 3–4 Jahren. Die Krone bleibt luftig und ist leicht zu formen; meist genügt ein leichter Auslichtungsschnitt, damit Licht ins Innere gelangt. Das Wurzelsystem ist flacher als bei stark wachsenden Süßkirschen, aber ausreichend leistungsfähig, sofern der Boden durchlässig ist und keine Staunässe auftritt — ideal für Mischpflanzungen, Kübel und Obstbäume im Kleinformat.
Blüte und Bestäubung — weiße Blütenwolke und bewährte Partner
‘Burlat’ blüht früh bis mittelfrüh, meist von Mitte April bis Anfang Mai (in wärmeren Regionen eher, in kühleren etwas später). Die Blüten sind typisch für Süßkirschen: fünfzählig, schneeweiß mit gelben Staubbeuteln, zu mehreren in Büscheln an Kurztrieben. Sie überziehen die Triebe dicht, sodass der Baum während der Blüte wie eine weiße Kugel wirkt — einer der dekorativsten Frühlingsmomente. Die Blüten werden gern von Bienen und Hummeln besucht, was wichtig ist, da die Sorte nicht selbstfruchtbar ist.
Für einen guten Fruchtansatz benötigt ‘Burlat’ einen Bestäuber mit ähnlichem Blühzeitpunkt. In Hausgärten bewährt sind u. a. ‘Van’, ‘Vega’, ‘Hedelfinger’ sowie ‘Büttners Rote’. In kleinen Gärten genügt bereits ein einzelner Bestäuber in der Nähe. Diese Kombination sichert gleichmäßige Befruchtung, einheitlichere Fruchtgröße und stabile Erträge über die Jahre.
Fruchteigenschaften und Ertrag — dunkelrote Herzen ab Juni
Die Früchte zählen zu den größten Pluspunkten dieser Sorte: breit-herzförmig, intensiv dunkelrot und glänzend, mit süßem, sehr saftigem Fruchtfleisch und feiner, harmonischer Säure — ein klassisches Profil einer frühen Dessert-Süßkirsche. Der Kern ist relativ klein und lässt sich meist gut vom Fruchtfleisch lösen, was den Genuss erhöht. Die Fruchtgröße bleibt am ganzen Baum gleichmäßig; kurze, gut haftende Stiele vermindern vorzeitiges Abfallen. Ein zentrales Merkmal ist die frühe Reifezeit, die je nach Anbaugebiet und Witterung auf den Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli fällt.
Pflege- und Anbaubedingungen
- Standort – volle Sonne; warmer, windgeschützter Platz;
- Substrat – nährstoffreich und durchlässig; pH schwach sauer bis neutral (ca. 6,5–7,0); keine Staunässe; in Gefäßen ist die Entwässerung obligatorisch;
- Bewässerung – regelmäßig, aber maßvoll; besonders wichtig zu Knospenbildung, Blüte, Fruchtwachstum und Reife; in Kübeln häufiger Feuchte prüfen;
- Rückschnitt – leichter Auslichtungsschnitt nach der Ernte; sich kreuzende und stark beschattende Triebe entfernen; natürliche, niedrige Form erhalten;
- Frostbeständigkeit – mittel; junge Bäume und Kübelpflanzen im Winter schützen; Blüten im Frühjahr vor Spätfrost sichern;
- Schutz – mittlere Anfälligkeit; auf luftige Krone, saubere Schnittführung und rasches Entfernen befallener Partien achten; vorbeugende Maßnahmen einplanen;