DUO Pflaumenbaum ‘Reineclaude Althana’ + ‘Reineclaude Ulena’ — zwei Reineclauden, eine lange Saison
Die Kombination zweier klassischer Reineclauden auf einem Stamm vereint den edlen, aromatischen Charakter der ‘Althana’ mit der außergewöhnlichen Saftigkeit und honigsüßen Note der ‘Ulena’. Dieses Duo hat eine interessante Geschichte: Die ‘Reineclaude d’Oullins (Ulena)’, im 19. Jh. in Frankreich (Raum Lyon) popularisiert, wurde schnell zum Maßstab der Dessert-Reineclauden in Europa, während ‘Reineclaude Althana’ für ihren vollen, harmonischen Geschmack und die attraktive Röte geschätzt wird. Beide Sorten blühen zeitlich ähnlich und unterstützen sich gegenseitig, wodurch auf einem Stamm ein sicherer, regelmäßiger Ansatz entsteht. In kleinen Gärten ersetzen sie zwei Bäume und verlängern die Ernte: zuerst goldgelbe Früchte mit zartem Rouge (‘Ulena’), danach gelbe bis gelbgrüne mit komplexer, leicht erfrischender Note (‘Althana’).
Wichtigste Vorteile
- Zwei Reifezeitpunkte, längeres Erntefenster;
- Gegenseitige Bestäubung auf einem Stamm;
- Dessertqualität, ideal für Kompott, Konfitüren und Gebäck;
- Mäßiger Wuchs und einfache Führung einer niedrigen Krone;
Wuchsform — harmonische, gut belichtete Krone
Der DUO-Baum wächst moderat und bildet eine breit-kegelförmige, niedrige Krone (meist 2,5–3,5 m), die sich bequem pflegen und ohne hohe Leiter beernten lässt. Der Ertragsbeginn ist früh: Erste Pflaumen erscheinen häufig schon im 2. Standjahr, stabile Ernten nach 3–4 Jahren. Für das Gleichgewicht zwischen den Sorten ist eine sanfte Korrektur der vitaleren Partie günstig; ein leichter Auslichtungsschnitt nach der Ernte erhält Luftigkeit und gute Lichtverhältnisse im Kroneninneren.
Blüte und Bestäubung — ein Duo im Pollen-Dialog
Beide Reineclauden blühen meist im mittleren Zeitraum, über 7–10 Tage, und bilden eine üppige „weiße Wolke“ aus fünfzähligen Blüten an Kurztrieben. Der feine Honigduft zieht Bienen und Hummeln stark an, was auch in gemischten Pflanzungen mit Obstbäume den Bestäubungserfolg unterstützt. ‘Reineclaude d’Oullins (Ulena)’ und ‘Reineclaude Althana’ sind gegenseitig kompatibel, daher entsteht auf einem Stamm ein verlässlicher, jährlicher Fruchtansatz. Weitere Pflaumen mit ähnlicher Blütezeit in der Nachbarschaft (z. B. ‘Ungarische Spätsorte Dąbrowicka’, ‘Opal’) können die Erträge zusätzlich erhöhen.
Früchte und Reife — zwei Stile der Reineclaude
‘Reineclaude d’Oullins (Ulena)’ — große, runde, gelbgrüne Früchte, oft mit zarter, goldener Röte. Schale dünn und leicht abziehbar. Fruchtfleisch sehr saftig, honigsüß, weich und aromatisch; der Kern löst sich meist recht gut. Ernte in der Regel ab Mitte August; am besten frisch, auch hervorragend für Konfitüren und Mus.
‘Reineclaude Althana’ — mittelgroße bis große, runde Früchte, gelb mit rosig-karminroter Röte und feinem Wachsschimmer. Fruchtfleisch gelb, feinzellig, sehr saftig, süß mit angenehmer, erfrischender Säure; vollmundiger Dessertcharakter. Reife meist Ende August bis Anfang September; kurze Kühllagerung wird gut vertragen.
Anbaubedingungen und Pflege — einfache Rezeptur
Der DUO-Pflaumenbaum gilt nicht als anspruchsvoll; für sein volles Potenzial sind jedoch solide Kulturbedingungen wichtig. Optimal ist ein vollsonniger, warmer und windgeschützter Standort. Das Substrat sollte nährstoffreich, humos und durchlässig sein, mit leicht saurem bis neutralem pH-Wert und ohne Staunässe.
Von der Blüte bis zur Ernte ist gleichmäßige Bodenfeuchte vorteilhaft; in Trockenphasen bewährt sich selteneres, dafür tiefes Gießen. Nach der Ernte empfiehlt sich ein leichter Auslichtungsschnitt und eine behutsame Korrektur lebhafter Triebe, einschließlich der Entfernung sich kreuzender und sogenannter Wassertriebe.
Die winterhart eingestufte Baumgesundheit ist insgesamt gut, doch Spätfröste können die Blüten schädigen — in kühlen Nächten ist Vlies als Schutz hilfreich. Für die Pflanzengesundheit sind eine luftige Krone und saubere Schnittführung entscheidend; so sinkt das Risiko der Monilia. Empfohlen wird eine grundlegende Prophylaxe gegen Schrotfleckenkrankheit und Blattläuse mit regelmäßigem Monitoring und frühem Eingreifen.