Birnenbaum ‘Red Faworytka’ (Rote Clapp’s) — die klassische Clapp’s in rubiner Schale
‘Red Faworytka’ ist eine natürliche Mutation der berühmten ‘Clapp’s Favourite’, einer im 19. Jahrhundert in den USA entstandenen Sorte. Sie übernimmt den frühen Reifezeitpunkt, den Dessertcharakter und die Saftigkeit der Muttersorte, bietet jedoch einen breiteren, intensiveren Rouge. So verbindet sie den vertrauten Geschmack mit einer sehr attraktiven Optik, geschätzt in Familiengärten ebenso wie in Schaupflanzungen. In warmen Regionen färbt sie besonders gleichmäßig aus; an einer Südwand geführt, gewinnen die Früchte an Farbe und Bouquet. Im hochwertigen Sortiment der Obstbäume gilt sie als ideale Frühsorte für sommerliche Desserts, Tartes und frische Snacks.
Wichtigste Vorteile der Sorte
- Hervorragender Dessertgeschmack: sehr saftiges, buttriges Fruchtfleisch mit deutlichem Aroma;
- Frühe Reife — Früchte bereits in der zweiten Sommerhälfte;
- Attraktive Färbung: breites, karminrotes Rouge auf der Sonnenseite;
- Reiche, regelmäßige Blüte und guter Ansatz in Gegenwart eines Bestäubers;
- Bestens für Frischverzehr; solide Basis für Desserts, Kompotte und Konfitüren;
- Gute Marktoptik: glatte Schale, Glanz, gleichmäßige Form;
Baumbeschreibung
Der Baum wächst mittelstark und bildet eine breite, leicht abgerundete Krone mit guter natürlicher Balance. Die lockere Triebanordnung begünstigt die Belichtung; Licht gelangt tief ins Kroneninnere und fördert die Anlage von Blütenknospen. Der Ertrag setzt früh bis mittelfrüh ein: erste Ernten meist im 2.–3. Jahr nach der Pflanzung, stabile, reichere Erträge ab dem 4.–5. Jahr. Eine gut durchlüftete Kronenmitte unterstützt gleichmäßiges Ausreifen und die Qualität des Fruchtfleisches. In Jahren mit sehr starker Blüte empfiehlt sich ein moderates Ausdünnen der Ansätze — das verbessert die Gleichmäßigkeit der Fruchtgröße und mindert Überlastung.
Blüte und Bestäubung
Die Blüte liegt meist im mittleren Zeitraum. Die weißen, fünfzähligen Blüten stehen in Dolden, duften zart nach Honig und überziehen die Kurztriebe so dicht, dass eine helle „Wolke“ entsteht, die Bienen und Hummeln stark anzieht. Die Sorte ist nicht selbstfruchtbar — für sicheren Ansatz braucht es Birnen mit ähnlicher Blütezeit in der Nähe. Bewährte Partner sind unter anderem:
- ‘Conference’ — längliche, aromatische Früchte mit buttrigem Fruchtfleisch und sehr guter Lagerfähigkeit;
- ‘Williams’ (Bonkreta Williamsa) — saftige, süße Früchte mit muskatigem Duft; hervorragend frisch und für Kompott;
- ‘Clapp’s Favourite’ (Faworytka) — frühe, große Früchte mit zarter Schale und cremig-buttrigem Fruchtfleisch; Dessertklassiker;
- ‘Doyenné du Comice’ (Komisówka) — sehr große, elegante Früchte mit ausgeprägt buttrigem, feinkörnigem Fruchtfleisch und intensivem Aroma;
- ‘Lukasówka’ — stattliche, süße Früchte mit vollem Dessertgeschmack und guter Haltbarkeit nach der Ernte;
Fruchteigenschaften und Erntezeit
Die Früchte sind mittelgroß bis groß, typisch „Clapp’s“-förmig — breit in den Schultern mit eleganter Linie zur Stielpartie. Die Schale ist gelbgrün und bei guter Belichtung weitgehend mit intensivem karminrotem Rouge überzogen; glatt und dezent glänzend. Das Fruchtfleisch (Kernhaus klein, Kerne unauffällig) ist cremeweiß bis hellcreme, sehr saftig, feinkörnig und buttrig; der Geschmack süß, mit sanfter, erfrischender Säure und frischem Aroma. Ernte gewöhnlich in der zweiten Augusthälfte (in warmen Lagen früher). In Pflückreife geerntet und einige Tage kühl nachgereift, erreichen die Früchte die gewünschte cremig-buttrige Konsistenz und ihr volles Bukett. Die Lagerdauer ist eher kurz — ideal für zeitnahen Genuss.
Anbaubedingungen und Pflege
- Standort – warm, sonnig, windgeschützt; an der Südwand bessere Ausfärbung und intensiveres Aroma;
- Substrat – nährstoffreich, humos, durchlässig; pH 6,2–7,0; ohne Staunässe; Entwässerung bei schweren Böden erwünscht;
- Bewässerung – gleichmäßige Bodenfeuchte von der Blüte bis zur Ernte; in Trockenphasen seltener, aber durchdringend gießen;
- Rückschnitt – leichter Auslichtungsschnitt nach der Ernte; überlange Triebe moderat einkürzen;
- Frostbeständigkeit – Holz robust, Blütenknospen spätfrostempfindlich — Gartenvlies als Schutz empfehlenswert; Überwinterung in rauen Lagen mit zusätzlichem Schutz am Stammfuß;
- Düngung – ausgewogen nach Bodenvorräten; im Frühjahr moderates N, im Sommer Fokus auf K/Ca für Geschmack und Festigkeit;
- Schutz – mögliche Anfälligkeit für Birnenschorf und Empfindlichkeit gegenüber Feuerbrand; entscheidend sind luftige Krone, saubere Schnittführung, zügiges Entfernen befallener Partien und gute Vorbeugung;