Halbzwerg-Süßkirsche ‘Fabiola’ — Sorte mit tschechischer Herkunft
Die halbzwergige Süßkirsche ‘Fabiola’ ist eine Sorte, die in kurzer Zeit Ansehen bei Hobbygärtnern und Erwerbsgärtnern gewonnen hat, die eine späte, verlässliche Dessertsorte mit dunkler Schale und ausgezeichnetem Geschmack suchen. In Tschechien als Kreuzung der bewährten Klassiker ‘Kordia’ × ‘Van’ gezüchtet, vereint sie, was man von modernen Süßkirschen erwartet: große Früchte (Größe), festes Fruchtfleisch, regelmäßigen Ertrag sowie einen Wuchs, der sich im begrenzten Raum des Gartens leicht kontrollieren lässt. ‘Fabiola’ passt gut zu europäischen Gärten und Obstbäume, denn sie reift gegen Ende des Sommers, wenn das Wetter oft die Ernte von Früchten mit harmonisch ausbalanciertem Geschmack begünstigt.
Baumbeschreibung
Der Baum wächst moderat stark und bildet in Kombination mit einer halbzwergigen Unterlage eine kompakte, gut lichtdurchlässige Krone. Die natürliche Verzweigung macht das Formen intuitiv: Junge Triebe verdichten das Gerüst zügig und ermöglichen einen frühen Ertragsbeginn. ‘Fabiola’ erreicht gewöhnlich 3–4 Meter Höhe, was alle Pflegemaßnahmen erleichtert — vom Sommerschnitt über Auslichtung bis zur Handernte. Im Erwerbsanbau bewährt sie sich sowohl in der „Weihnachtsbaum“- (Spindel-)Form als auch in einer leichten, natürlichen Krone mit reduziertem Mitteltrieb. Die Triebstruktur begünstigt eine gleichmäßige Verteilung der Früchte, wodurch die Ernte homogen ausfällt und das Risiko von Astbrüchen nach starkem Ansatz gering bleibt.
Blüte und Bestäubung — erste Ankündigung der Ernte
‘Fabiola’ blüht spät und leidet deshalb seltener unter Spätfrösten im Frühjahr. Die Blüten sind schneeweiß, fünfzählig, mittelgroß und stehen zu mehreren in kurzen Dolden; sie duften dezent und stauben reich, was Bienen und Hummeln anzieht. Die Sorte ist selbstunfruchtbar — sie benötigt zur Bestäubung passende Partner mit ähnlicher Blütezeit; empfohlen werden u. a.:
- ‘Sandra’ — Sorte mit großen, dunkelroten Früchten, sehr festem Fruchtfleisch und süßem Geschmack sowie attraktivem Glanz;
- ‘Sweetheart’ — späte, herzförmige Kirschen, knackig und ausgeprägt süß, mit guter Haltbarkeit;
- ‘Tamara’ — zeichnet sich durch außergewöhnlich große, dunkle Früchte mit dichter Konsistenz, hoher Festigkeit und geringer Neigung zum Aufplatzen aus;
Fruchteigenschaften der Süßkirsche ‘Fabiola’
- Größe und Form - große Früchte, meist 10–12 g, verlängerte Form mit Anklang an ‘Kordia’;
- Schale - von dunkelrot bis sehr dunkel, fast schwarz; dauerhafter Glanz;
- Fruchtfleisch - fest, knackig, dicht;
- Geschmack - sehr süß mit leichter, erfrischender Säure; hoher Dessertwert;
- Erntezeit - zweite Julihälfte; in kühleren Lagen Ende Juli bis Anfang August;
- Verwendung – Dessertfrucht, sehr gut für den Frischverzehr und die Verarbeitung geeignet;
Anbau- und Pflegemaßnahmen
‘Fabiola’ fruchtet am besten in voller Sonne, an einem luftigen, vor starkem Wind geschützten Platz. Sie bevorzugt einen nährstoffreichen, humosen und gut drainierten Boden mit nahezu neutralem pH-Wert; auf schweren Substraten ist Drainage sinnvoll, auf sehr leichten Böden eine regelmäßige Kompostgabe. Gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig, besonders bei Trockenheit und während der Fruchtfüllung. Nach der Pflanzung erfolgt ein Formschnitt, in den Folgejahren ein leichter Auslichtungs- und Pflegeschnitt sowie die Begrenzung der Höhe auf ca. 2,5–3 m für eine komfortable Ernte. Der Baum ist bis etwa –25 °C winterhart; junge Exemplare sollten am Stammfuß geschützt werden. Eine luftige Krone, Gartenhygiene und rechtzeitige Ernte reduzieren den Krankheitsdruck, einschließlich Monilia.