Birnenbaum Amfora - Wurzelnackte Pflanze

Birnenbaum ‘Amfora’ — moderner Desserttyp aus Mitteleuropa

‘Amfora’ stammt aus Züchtungsprogrammen Mitteleuropas an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert, in denen Linien mit hochwertigem Fruchtfleisch mit Sorten gekreuzt wurden, die im gemäßigten Klima zuverlässig tragen. Ziel war eine Birne, die einen frühherbstlichen Erntetermin, guten Geschmack und attraktive Optik mit berechenbarem Ertrag im Hausgarten verbindet. Heute gilt ‘Amfora’ als Sorte „zum Schuljahresbeginn“: Die Früchte reifen, wenn die Tage noch warm sind und der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht Aroma sowie feine Süße aufbaut; in Sortimenten (Obstbäume) wird sie als früher Desserttyp geschätzt.

Baumbeschreibung

Der Birnenbaum wächst mittelstark und bildet eine breite, leicht konische Krone mit natürlichem Gleichgewicht zwischen Zuwachs und Fruchtansatz. Die Triebe stehen luftig, sodass Licht tief ins Kroneninnere gelangt und die Anlage von Blütenknospen auch innen fördert. Der Ertragsbeginn ist früh: erste Früchte meist im 2.–3. Standjahr, vollere und gleichmäßigere Ernten im 4.–5. Jahr. Bei maßvoller Belastung bleibt die Fruchtgröße gleichmäßig und das Geschmacksprofil klar dessertbetont.

Blüte und Bestäubung

Die Blüte erscheint gewöhnlich in der ersten Maihälfte (in wärmeren Lagen ab Ende April). Die Blüten sind schneeweiß, fünfzählig und zahlreich in Dolden angeordnet; zur Vollblüte entsteht der dekorative Effekt einer „weißen Wolke“, die Bienen und Hummeln stark anzieht.

Die Sorte ist nicht selbstfruchtbar — für sichere und regelmäßige Fruchtbildung wird ein Birnenbaum mit ähnlicher Blütezeit in der Nähe empfohlen. Bewährte Partner sind: ‘Konferenz’, ‘Williams Christ’ (‘Bonkreta Williamsa’), ‘Doyenné du Comice’ (‘Komisówka’) sowie ‘Lukasbirne’ (‘Lukasówka’). Im kleinen Hausgarten genügt bereits eine passende Sorte im Flugradius der Insekten.

Fruchteigenschaften und Erntezeit

• Größe und Form — mittelgroß bis groß; breitkegelförmig bis leicht bauchig, elegant im Umriss;
• Schale — glatt, gelbgrün; bei guter Sonneneinstrahlung zarter, ziegelroter Hauch; feiner Glanz;
• Fruchtfleisch — hellcremig, sehr saftig, feinkörnig, deutlich buttrig;
• Geschmack — süß mit leichter, erfrischender Säure; klares, desserttypisches Aroma;
• Erntezeit — meist Ende August – erste Septemberhälfte (regional früher/später je nach Witterung); Pflücken im pflückreifen Zustand;
• Lagerung und Verwendung — beste Konsistenz nach kurzem „Nachreifen“ im Kühlen (einige Tage bis zwei Wochen); Lagerdauer kurz bis mittel; ideal frisch, für Tartes, Konfitüren und Kompott.

Standort und Pflege

• Standort — warm, sonnig, windgeschützt; in kühleren Regionen sind schnell erwärmende Plätze (z. B. Südwand) vorteilhaft;
• Boden  — humos, nährstoffreich, durchlässig; pH schwach sauer bis neutral (ca. 6,2–7,0); keine Staunässe; auf schweren Böden hilft eine Entwässerungsschicht und Mulch;
• Bewässerung — gleichmäßige Bodenfeuchte von der Blüte bis zur Ernte; in Trockenphasen besser seltener, dafür tiefgründig wässern; Mulch stabilisiert die Feuchte;
• Rückschnitt — nach der Ernte leichter Auslichtungsschnitt für Luft und Licht; moderates Einkürzen zu langer Triebe fördert eine gleichmäßige Blütenknospenanlage;
• Frostbeständigkeit — Holz gut winterhart; Blütenknospen können auf Spätfröste reagieren — Vlies hilft in kalten Nächten;
• Krankheitsresistenz — auf standardem Niveau für Birnen; Basisprophylaxe empfohlen: luftige Krone, saubere Schnittführung, abends keine Blattbenetzung, regelmäßige Kontrolle.