Halbzwerg-Süßkirsche ‘Kasandra’ — frühes tschechisches Kleinod, das Süße und Zuverlässigkeit vereint
‘Kasandra’ ist eine moderne, in Tschechien gezüchtete Sorte der Süßkirsche, entstanden aus der Kreuzung zweier beliebter Klassiker: ‘Burlat’ × ‘Sunburst’. Diese Elternkombination brachte einen Baum hervor, der sich in ganz Europa rasch einen Namen machte: sehr schmackhafte, dunkelrote Früchte und eine sehr frühe Erntezeit. Im Sortiment wird die Sorte auf halbzwergigen Unterlagen angeboten, was zu moderater Wuchskraft, einfacher Führung und einer für kleine Gärten komfortablen Endhöhe führt. ‘Kasandra’ zählt heute zu den frühen Empfehlungen für Hobbyanlagen und kleine Betriebe — überall dort, wo wenig Platz, leichte Pflege und verlässliche Erträge gefragt sind, auch zwischen Obstbäume in Hausgärten.
Wichtigste Wuchs- und Kroneneigenschaften von ‘Kasandra’
- Wuchskraft — mäßig stark auf halbzwergigen Unterlagen; breite, gut verzweigte Krone mit vielen fruchttragenden Kurztrieben;
- Endhöhe — meist 3–4 m nach 7–10 Jahren; Höhe gut durch Schnitt kontrollierbar;
- Kronencharakter — gerundet, mäßig dicht; mit der Zeit stabil, „folgt“ leichten Auslichtungsschnitten;
- Tragbeginn — früh; der Baum kommt früh in den Ertrag und trägt regelmäßig sowie reich;
- Einsatz im Garten — ideal für kleine und mittlere Flächen, komfortable Ernte von der Leiter oder bei niedriger Führung auch vom Boden;
Blüte und Bestäubung — gelassener Frühlingsstart
‘Kasandra’ blüht mittelfrüh. Die Blüten sind weiß, fünfzählig, zu Büscheln an Kurztrieben vereint, mit zartem Duft und gutem „Halt“ am Baum. Dieser Zeitpunkt ist meist etwas sicherer als bei sehr frühen Sorten und hilft, Spätfrostschäden zu vermeiden.
Die Sorte ist fremdbefruchtend (Bestäubung durch andere Sorten erforderlich). In der Praxis harmoniert sie sehr gut mit bewährten Bestäubern ähnlicher Blütezeit: ‘Burlat’, ‘Vanda’, ‘Tamara’ sowie in Sammlungen ‘E. Korvik’, ‘Carmen’, ‘Summit’ oder ‘Skeena’. Bereits ein passender Baum in einigen Metern Entfernung erhöht die Fruchtansätze deutlich und führt zu ausgeglicheneren Ernten. Diese Bestäubung wird zusätzlich von Bestäuberinsekten gefördert.
Wichtigste Fruchteigenschaften
- Größe — groß, häufig 10–12 g;
- Form — herzförmig, gleichmäßig;
- Schale — dunkelrot bis fast schwarz, glänzend, geringe Aufplatzneigung;
- Fruchtfleisch — süß, saftig, zu Beginn der Ernte von mittel bis recht fest;
- Kern — mittelgroß, lässt sich gut lösen;
- Erntezeit — früh; meist Mitte Juni (wetter- und standortabhängig);
- Verwendung — Frischverzehr, Verarbeitung, kurze Lagerung, Transport über kurze Distanzen;
Standortansprüche der Süßkirsche ‘Kasandra’
Die Süßkirsche ‘Kasandra’ gedeiht am besten in voller Sonne, an einem warmen, vor kalten Winden geschützten Platz. Sie bevorzugt ein nährstoffreiches, humoses und gut durchlässiges Substrat mit nahezu neutraler Reaktion; auf schweren Böden empfiehlt sich eine Strukturverbesserung und ggf. Drainage. Die Bewässerung sollte maßvoll, in Trockenphasen jedoch regelmäßig erfolgen — besonders von der Blüte bis zur Reife — bei gleichzeitiger Vermeidung von Staunässe; Mulch unter der Krone ist hilfreich. Nach der Pflanzung werden Leittrieb und Seitentriebe um etwa ein Drittel eingekürzt; in den Folgejahren genügt ein leichter, jährlicher Rückschnitt zur Auslichtung. Eine Baumhöhe von 2,5–3 m erleichtert Belichtung und Ernte. Die Sorte gilt als von mittel bis gut winterhart; junge Stämme sollten in den ersten Wintern geschützt und im Spätherbst geweißt werden. Die Krankheitsresistenz ist als mittel einzustufen — eine gut belüftete Krone und das zügige Entfernen befallener Triebe sichern in der Regel eine gute Baumpflege.