Zwerg-Süßkirsche ‘Kordia’ (GISELA5) - tschechischer Star im kompakten Format
‘Kordia’ ist eine der bekanntesten späten Dessertsorten Europas. In Tschechien selektiert, fand sie schnell den Weg in Erwerbsanlagen und Hausgärten dank der Kombination aus sehr attraktiven, dunkel gefärbten Früchten, ausgezeichneter Festigkeit und verlässlicher Ertragsstabilität. Die auf GISELA5 veredelte Variante überträgt das Renommee von ‘Kordia’ auf ein formatfreundliches Baummaß: Der Wuchs bleibt niedrig, der Ertragsbeginn erfolgt früher, und Pflege sowie Ernte gelingen ohne hohe Leiter.
Wie präsentiert sich der Baum?
Auf GISELA5 wächst ‘Kordia’ schwach bis mäßig schwach und bildet eine regelmäßige, kegelförmige Krone mit guter Lichtdurchlässigkeit. Diese Silhouette begünstigt eine gleichmäßige Ausfärbung der Früchte. Der Baum verzweigt sich willig, baut rasch Fruchtspieße auf und beginnt – bei umsichtigem Führen – früh zu tragen. Die Zielhöhe bei systematischem Schnitt liegt meist bei etwa 2,5–3,0 m, wodurch Formierung, Sommerschnitt und Ernte „vom Boden aus“ möglich werden. Eine offene, luftige Krone reduziert Feuchtestau und erleichtert den Bestäubern die Arbeit. Die zwergige Form erlaubt auch den Kübelanbau auf Terrasse oder Balkon und fügt sich gut zwischen Obstbäume in vielfältig genutzten Hausgärten ein.
Geheimnis von Blüte und Bestäubung
‘Kordia’ blüht eher spät, was in vielen Regionen Europas hilft, Frühjahrseinbrüche zu umgehen. Die Blüten sind schneeweiß, fünfzählig, mittelgroß und stehen zu mehreren in kurzen Dolden; sie stäuben reich und werden intensiv von Bienen und Hummeln besucht. Die Sorte ist selbstunfruchtbar — sie benötigt Bestäuber mit ähnlicher Blütezeit, um einen sicheren, gleichmäßigen Ertrag zu erzielen. Im Hausgarten setzt man idealerweise mindestens zwei Bäume im Abstand weniger Meter; in größeren Pflanzungen bewährt sich das mitlaufende Setzen von Bestäubern in den Reihen. Als sehr gute Partner gelten u. a. ‘Lapins’, ‘Regina’, ‘Sam’, ‘Van’ und ‘Summit’. Je wärmer und windärmer die Blüte verläuft, desto höher der Anteil erfolgreich bestäubter Blüten.
Früchte der Süßkirsche ‘Kordia’
Der Ruf von ‘Kordia’ gründet auf großen bis sehr großen Früchten mit verlängert-herzförmiger Form und einer gesättigten, dunkelroten bis karminroten Schale mit dauerhaftem Glanz. Das Fruchtfleisch ist fest, „knorpelig“ und saftig, hält die Struktur selbst bei Hitze und verträgt den Transport sehr gut. Der Geschmack ist deutlich süß mit einer angenehmen Säurenote, wodurch die Kirschen nicht schwer wirken; das typische Kirscharoma bleibt lange am Gaumen. Der Kern ist meist mittelgroß und löst sich in der Regel leicht. Die Pflückreife liegt in der zweiten Julihälfte, in kühleren Lagen am Ende Juli bis Anfang August. Die Früchte halten gut am Stiel. Im Vergleich zu vielen späten Sorten zeigt ‘Kordia’ eine geringere Neigung zum Aufplatzen nach Regen. Auf GISELA5 setzt die Sorte früh ein (oft schon im 2.–3. Standjahr) und trägt regelmäßig.
Anbaubedingungen und Pflege
- Standort - volle Sonne, ein luftiger Platz, jedoch vor starken Winden geschützt; gute Luftzirkulation unterstützt die Ausfärbung und reduziert Blattnässe;
- Substrat - nährstoffreich, humos und gut drainiert, mit nahezu neutralem pH; auf schweren Böden hilft Entwässerung oder Hochbeet, auf sehr leichten Böden regelmäßige Kompostgaben;
- Bewässerung - gleichmäßige, mäßige Feuchte, besonders während Triebwachstum und Fruchtfüllung; seltener, aber tiefgründig gießen (Tropfbewässerung empfohlen); Staunässe vermeiden;
- Rückschnitt - nach der Pflanzung Formschnitt; anschließend sommerlicher Auslichtungs- und Pflegeschnitt, Erneuerung der Kurztriebe und Höhenkontrolle auf ca. 2,5–3,0 m; Abspreizen verbessert die Belichtung der Kronenmitte;
- Frostbeständigkeit - junge Bäume am Stammfuß schützen (Erdwall, Manschette) und Frostsenken meiden; in rauen Lagen an geschützten Standorten pflanzen;
- Schutz - auf Prophylaxe setzen: luftige Krone, Gartenhygiene, Entfernen von Fruchtmumien und befallenen Trieben; in nassen Saisons Monilia-Risiko beobachten und nach lokalem Programm reagieren;