Pflaumenbaum Herman – die schwedische Sorte, die die Saison eröffnet
Der Pflaumenbaum Herman ist eine frühe, in Schweden gezüchtete Sorte, die in den 1960er Jahren in der renommierten Versuchsstation Balsgård entstand. Seitdem hat sie in ganz Europa große Beliebtheit erlangt. Sie gehört zu den ersten Sorten, die im Sommer reifen – ihre Früchte erscheinen bereits Ende Juni bis Anfang Juli und läuten den Beginn der Erntesaison ein. Die Sorte zeichnet sich nicht nur durch ihre Frühreife aus, sondern auch durch hohe Fruchtqualität, Kälteresistenz und zuverlässige Erträge. Dank dieser Eigenschaften wird der Pflaumenbaum Herman sowohl in Hausgärten als auch in gewerblichen Obstbäume-Plantagen gerne angebaut und geschätzt.
Wuchs und Erscheinungsbild des Baumes
Der Pflaumenbaum Herman wächst mittelstark und bildet eine aufrechte, leicht ausladende Krone. Diese ist gut geformt, nicht zu dicht und sorgt für eine optimale Belichtung der Früchte. Der Baum erreicht eine Höhe von etwa 3,5–4 Metern und ist pflegeleicht sowie leicht zu ernten. Die Triebe sind flexibel und mitteldick, mit einer Tendenz zur Bildung zahlreicher Fruchtspieße. Die Blätter sind groß, elliptisch und dunkelgrün mit leicht glänzender Oberfläche, was dem Baum ein gepflegtes, dekoratives Aussehen verleiht. Die Sorte tritt früh in die Ertragsphase ein – erste Früchte erscheinen bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung. Die Blüte ist frostresistent, wodurch die Zuverlässigkeit der Sorte weiter erhöht wird.
Blüte und Bestäubung
Der Pflaumenbaum Herman blüht früh, meist schon in der zweiten Aprilhälfte. Zu dieser Zeit ist der Baum mit zahlreichen, weißen Blüten bedeckt, die dezent duften und eine wunderschöne Frühlingsdekoration darstellen. Die Blüten werden gut von Bienen und anderen Insekten bestäubt, was stabile Erträge gewährleistet. Die Sorte ist teilweise selbstfruchtbar, doch höhere und regelmäßigere Erträge werden erzielt, wenn sie mit anderen Sorten mit ähnlicher Blütezeit kombiniert wird. Gute Bestäuber sind Opal, Cacanska Rana und Reineclaude d’Oullins.
Früchte – früh, aromatisch und voller Geschmack
Die Früchte des Pflaumenbaums Herman sind mittelgroß, wiegen etwa 30–40 g und sind regelmäßig oval geformt. Die Schale ist dunkelblau mit einem feinen, wachsartigen Belag, der ihr einen natürlichen Glanz verleiht. Vollreife Früchte zeigen einen tiefblauen Farbton und sind sowohl am Baum als auch nach der Ernte sehr attraktiv. Das Fruchtfleisch ist goldgelb, saftig und leicht faserig, mit einem angenehm süß-säuerlichen Geschmack – ideal für den Frischverzehr und die Verarbeitung. Der Stein ist mittelgroß und löst sich leicht vom Fruchtfleisch, was die Weiterverarbeitung erleichtert. Die Früchte reifen bereits Ende Juni bis Anfang Juli und zählen zu den frühesten Pflaumensorten im Anbau. In günstigen Klimazonen kann die Ernte sogar schon Ende Juni beginnen. Die Früchte sind empfindlich und sollten vorzugsweise frisch gegessen oder zu hausgemachten Marmeladen, Kompotten und Kuchen verarbeitet werden. Sie behalten dabei ihre intensive Farbe und ihr sommerlich-frisches Aroma.
Standort und Pflege
- Standort – sonnig, warm und windgeschützt; fördert die intensive Färbung und den Zuckergehalt der Früchte.
- Boden – fruchtbar, durchlässig und mäßig feucht, mit einem pH-Wert von 6,0–7,0; schwere oder staunasse Böden vermeiden.
- Bewässerung – regelmäßiges, mäßiges Gießen während der Blüte und Fruchtreife; verträgt kurzzeitige Trockenperioden.
- Düngung – reagiert gut auf organische Düngung (Kompost, Mist) im Frühjahr; Kalidünger fördern die Farbintensität der Früchte.
- Schnitt – im Frühjahr Auslichtungs- und Formschnitt durchführen, um Licht und Luftzirkulation in der Krone zu verbessern.
- Widerstandsfähigkeit – hohe Frostresistenz und gute Toleranz gegenüber Krankheiten wie Monilia (Braunfäule) und Scharka-Virus.